Samstag, 31. Dezember 2016

Hans Kychenthal im Buch "Memoria Viva"

Im gerade in Chile erschienenen Buch "Memoria Viva" wird auch die Geschichte der Familie Kychenthal erzählt. Das Foto hier stammt aus dem Buch; das Projekt wird auf dieser chilenischen Website vorgestellt:
http://artepopular.cl/2016/11/23/memoria-viva-libro-que-narra-las-historias-de-refugiados-y-sobrevivientes-de-la-shoa-en-chile/


Hans Kychenthal im Buch "Memoria Viva" Foto:artepopular

Kurz vor Weihnachten schrieb mir Hans Kychenthal dazu diese Zeilen:

"The photo is one that shows me overlooking and sorting documents (...), it was published in a book called “ Memoria Viva “ - Live Memory - it tells the story of the survivors, many of them of concentration camps and their recilation, it is shocking to see how quickly this generation will no longer be able to tell their histories. This book will be sent to universities and schools over Chile. I had no idea that I would be mentioned, I never felt a survivor but looking back surly many acts of my live I have acted a one.
This year, Christmas and Januka fall the same day, a moon calendar curiosity, so we, together with our families will celebrate and ask for peace the same night, and drink a cup of champagne, a few days later for the best of a new year in heath and prosperity!"

Ganz diesem Sinne wünsche ich allen ein gutes Jahr 2017!

Mittwoch, 9. November 2016

Gedenken an die Pogromnacht in Schwerin

Mehr als 200 Schweriner Bürgerinnen und Bürger haben heute an die Pogromnacht in Schwerin im Jahr 1938 erinnert. In seiner Ansprache erinnerte der ehemalige Landesrabbiner William Wolff an das damalige Unrecht. Inzwischen gebe es aber eine überwältigende Mehrheit in Deutschland, die für eine demokratische und offene Gesellschaft eintrete. Das heutige Deutschland sei im Umgang mit Flüchtlingen "inzwischen ein Vorbild für andere in Europa geworden", so Wolff.
In der Pogromnacht  wurde 1938 auch das Kaufhaus Kychenthal verwüstet. Die Geschäftsinhaber Louis, Ludwig und Willy wurden in "Schutzhaft" genommen. Während der Haft wurden sie gezwungen, dem Verkaufsvertrag für das Kaufhaus zuzustimmen. Da die Synagoge am Schweriner Schlachtermarkt aus Gefahr für angrenzende Gebäude nicht angezündet werden konnte, wurden Mitglieder der jüdischen Gemeinde gezwungen das Gebäude selbst abzutragen.
Gedenkveranstaltung vor der Synagoge auf dem Schweriner Schlachtermarkt am 9.11.2016. Foto: Baerens

Die Gedenkveranstaltung in Schwerin findet seit vielen Jahren regelmäßig am 9. November statt. Sie wird von Schweriner Bürgern gemeinsam mit der jüdischen Gemeinde organisiert.


Montag, 29. Februar 2016

Tolle Internetseite: www.juden-in-mecklenburg.de

Wer sich für die Geschichte der Juden in Schwerin interessiert, der kann auf der Internetseite www.juden-in-mecklenburg.de zahlreiche interessante Informationen finden. Die Website beschäftigt sich mit der Geschichte der Juden des historischen Mecklenburgs, also der ehemaligen Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz und des später daraus gebildeten Landes Mecklenburg.
Ziel der Initiatoren der Internetseite (Sylvia Ulmer und Jürgen Gramenz) ist eine möglichst vollständige Rekonstruktion des vernichteten jüdischen Teils der Mecklenburger Historie. Es geht ihnen um die Darstellung des Lebens der ehemaligen jüdischen Bevölkerung Mecklenburgs sowie "ihrer Geschichte und Persönlichkeiten, ihrer kulturhistorischen Hinterlassenschaften, Verwandtschaftbeziehungen, Errungenschaften und Leistungen, damit diese nicht vergessen sind."
Ein tolles Internetprojekt. Es beschreibt sehr gut das kulturelle und soziale Umfeld in dem die Familie Kychenthal in Schwerin gelebt hat.

Samstag, 9. Januar 2016

Herzlichen Glückwunsch zum 80. Geburtstag!

Hans vor dem Museum in Schwerin (1939)
Heute wird Hans Kychenthal 80 Jahre alt. Herzlichen Glückwunsch nach Chile! Hans wurde am 9. Januar 1936 in Hamburg geboren, sehr wahrscheinlich im Israelitischen Krankenhaus. Eine Geburt in einem Krankenhaus in Schwerin war für seine Eltern nicht mehr möglich, eine Hausgeburt keine Option.Im Oktober 1939 mussten Annemarie und Ludwig Kychenthal mit ihrem Sohn Hans Schwerin verlassen. Mit viel Glück gelang der Familie die Ausreise über Genua (Italien) mit dem Passagierschiff "Conte Grande". Es war eines der letzten Schiffe, die Europa nach Ausbruch des zweiten Weltkrieges noch mit jüdischen Flüchtlingen verlassen konnten. Gute Freunde und Verwandte aus der Schweiz und den Niederlanden hatten der Familie ein Visum für Chile organisiert.


Hans vor dem Museum in Schwerin (2014)
In Chile begann die Familie ganz von vorn. Hans Vater, Ludwig Kychenthal, baute eine neue Firma auf. Das Unternehmen gibt es noch heute, es produziert und vertreibt mit etwa 50 Mitarbeitern Werbegeschenke und ist damit Marktführer in Chile. Hans hat sich Ende 2015 erstmals zur "Hauptsaison" seiner Firma rund um den Jahreswechsel freigenommen. Das schrieb er mir in seiner letzten E-Mail. Eine Kreuzfahrt und ein Familientreffen zum 80. Geburtstag waren die Gründe dafür.

Im Januar 2014 kam Hans für die Dreharbeiten der NDR-Fernsehdokumentation "Kychenthals Rückkehr" nach Schwerin. Ich habe ihn damals um ein Foto vor dem Schweriner Museum auf dem Alten Garten gebeten. Hier wurde er von seinen Eltern im Jahr seiner Ausreise letztmals in Schwerin fotografiert.  

Donnerstag, 7. Januar 2016

Geburtstagspost für Hans

Nur noch zwei Tage, dann wird Hans Kychenthal 80 Jahre alt. Ein kleines Geschenk ist schon seit Ende Dezember 2015 per Post von Schwerin aus unterwegs.
Auch Hans ist unterwegs: seit dem 20. Dezember 2015 mit einem Schiff von Valparaíso nach Montevideo.Geplante Ankunft am 8. Januar 2016. Gute Fahrt!