Mittwoch, 9. November 2016

Gedenken an die Pogromnacht in Schwerin

Mehr als 200 Schweriner Bürgerinnen und Bürger haben heute an die Pogromnacht in Schwerin im Jahr 1938 erinnert. In seiner Ansprache erinnerte der ehemalige Landesrabbiner William Wolff an das damalige Unrecht. Inzwischen gebe es aber eine überwältigende Mehrheit in Deutschland, die für eine demokratische und offene Gesellschaft eintrete. Das heutige Deutschland sei im Umgang mit Flüchtlingen "inzwischen ein Vorbild für andere in Europa geworden", so Wolff.
In der Pogromnacht  wurde 1938 auch das Kaufhaus Kychenthal verwüstet. Die Geschäftsinhaber Louis, Ludwig und Willy wurden in "Schutzhaft" genommen. Während der Haft wurden sie gezwungen, dem Verkaufsvertrag für das Kaufhaus zuzustimmen. Da die Synagoge am Schweriner Schlachtermarkt aus Gefahr für angrenzende Gebäude nicht angezündet werden konnte, wurden Mitglieder der jüdischen Gemeinde gezwungen das Gebäude selbst abzutragen.
Gedenkveranstaltung vor der Synagoge auf dem Schweriner Schlachtermarkt am 9.11.2016. Foto: Baerens

Die Gedenkveranstaltung in Schwerin findet seit vielen Jahren regelmäßig am 9. November statt. Sie wird von Schweriner Bürgern gemeinsam mit der jüdischen Gemeinde organisiert.