Donnerstag, 12. November 2020

Jetzt in Rostock gefunden: Kleiderbügel des Kaufhauses Kychenthal

 

Per E-Mail erreichte mich kürzlich dieses Foto. Durch meinem Zeitungsartikel (Januar 2020) erinnerte sich Rolf Dieter T. aus Rostock an einen Kleiderbügel in seinem Schrank. Er schrieb u.a.: 

"Als ich im Januar in der NNN den Artikel über die Kychenthals las, fiel mir sofort ein: Da hast du doch mal etwas gesehen. Suche also! Und so ist es auch, im Nachlass meiner 2013 verstorbenen Mutter (Geburtsname "Aben") fand sich ein Kychenthal-Bügel, den sie immer in Ehren gehalten hat. Er stammt von ihrer 1960 verstorbenen Großmutter, welche irgeneinen Bezug zum Kaufhaus Kychenthal gehabt haben muss. Auch ich habe ihn aus irgend einem Grunde immer behalten, sogar genutzt. Warum? Irgend etwas in mir sagte, der hat eine Geschichte. Ich selbst bin 1954 in Schwerin geboren worden, meine Mutter ist dort 1933 zur Welt gekommen. Ein Bezug zu Schwerin besteht also. (...) Kann der Bügel Ihnen in irgend einer Weise weiterhelfen? Haben die Kychenthal-Erben Interesse daran?"

Wir haben inzwischen zur weiteren Verwendung des Kleiderbügels telefoniert. Er wird von Rostock zunächst zu mir nach Schwerin gebracht. Und wenn es hier in Schwerin wieder einmal Besuch aus Chile gibt, dann wird der Kleiderbügel an Familie Kychenthal übergeben. 

Falls noch mehr solcher Kleiderbügel in den Schränken in Norddeutschand hängen, bitte einfach bei mir melden!


Montag, 9. November 2020

Der 9. November mit Kerze am Fenster

Schon vor einigen Tagen wurde die für heute geplante Schweriner Mahn- und Gedenkstunde an die Pogromnacht abgesagt. Der Arbeitskreis „9. November 1938“ hat angesichts zunehmender Infektionszahlen und Corona- Auflagen für Veranstaltungen auf das öffentliche Gedenken auf dem Schweriner Schlachtermarkt verzichtet. Diese Absage solle aber nicht als ein Verzicht des Gedenkens verstanden werden.

Statt der traditionellen öffentlichen Gedenkstunde haben die Veranstalter die Schweriner und Schwerinerinnen heute ab 18 Uhr gebeten, als Zeichen gegen Antisemitismus und zum Gedenken an die Opfer Kerzen in die Fenster zu stellen.

Meine Kerze steht hier.