Dienstag, 27. Januar 2015

Lucie Adelsberger war Häftling 45171 - Mein Buchtipp zum Holocaust-Gedenktag

„Ein bißchen Salonantisemitismus, etwas politische und religiöse Gegnerschaft, Ablehnung des politisch Andersdenkenden, an sich ein harmloses Gemengsel, bis ein Wahnsinniger kommt und daraus Dynamit fabriziert. Man muß diese Synthese begreifen, wenn Dinge, wie sie in Auschwitz geschehen sind, in Zukunft verhütet werden sollen. Wenn Haß und Verleumdung leise keimen, dann, schon dann heißt es wach und bereit zu sein. Das ist das Vermächtnis derer von Auschwitz.“ 

So schreibt Dr. med. Lucie Adelsberger im Jahre 1946 in ihrem von Eduard Seidler herausgegeben Tatsachenbericht. Das Buch aus dem Bouvir-Verlag ist immer noch verfügbar, in einer 2. verbesserten Auflage aus dem Jahr 2005 und kann z.B. auf www.fachbuch-mv.de bestellt werden (direkter Link hier).

Lucie Adelsberger
Auschwitz - Ein Tatsachenbericht. Neu herausgegeben, ergänzt und mit einem Anhang versehen von Eduard Seidler 2., verbesserte Auflage 2005
230 Seiten, ISBN 978-3-416-02986-5
 Dieser Bericht ist eine unverzichtbare Mahnung an das unsägliche Leid von Menschen.  Die Kinderärztin Lucie Adelsberger (geboren am 12. April 1895 in Nürnberg, gestorben am 2. November 1971 in New York) war als Häftling “Nummer 45171” in Auschwitz diesem Leid selbst ausgesetzt.

Weitere Informationen zur Autorin bietet dieser Wikipedia-Link.

Mittwoch, 14. Januar 2015

Kychenthal-Film beim Interkulturellem Neujahrsfest

Der Film "Kychenthals Rückkehr" wird am Freitag (16. Januar 2015) gegen 20 Uhr beim "2. Interkulturellen Neujahrsfest" in den Schweriner Höfen (ehemals "Wurm") gezeigt. Der Eintritt ist frei. Ich werde ab 20 Uhr auch vor Ort sein und stehe auf Wunsch für Fragen und Gespräche zur Verfügung.
Das Neujahrsfest beginnt bereits 18 Uhr mit zahlreichen weiteren Aktivitäten und kulturellen Angeboten. Veranstalter sind das Netzwerk Dialog Kultur & Wirtschaft, die Stadtmarketing Schwerin GmbH und das Mecklenburgische Staatstheater. Das vollständige Programm ist auch hier zu finden: http://kulturwoche-schwerin.de/



Sonntag, 11. Januar 2015

Der Friseur kam im Dunkeln

Manchmal sind es die ganz kleinen Geschichten, durch die Geschichte erlebbar wird. Ich habe hier eine dieser Geschichten aufgeschrieben:
Rudolf Janda im Jahr 1966 mit seinen Töchtern auf dem
Wochendgrundstück der Familie in Pinnow bei Schwerin.

Es geht um den "Zentrums-Friseur" Rudolf Janda aus Schwerin. Er machte sich regelmäßig bis zur Deportation von Louis Kychenthal im November 1942 heimlich bei Nacht auf den Weg, um seinem jüdischen Stammkunden trotz Verbot der Nazis die Haare zu schneiden und zu rasieren. Die Geschichte "Der Friseur kam im Dunkeln" erschien im Dezember 2014 in der Neuen Kirchenzeitung (Hamburg).
Link: http://bz2.bistumspresse-zentralredaktion.de/print/3539

Sonntag, 4. Januar 2015

Der Onkel war Lehrling bei Kychenthals

Als Rita Völzer kürzlich in der Schweriner Volkszeitung (SVZ) etwas über die Familie Kychenthal las, erinnerte sie sich an ein altes Foto von Ihrem Onkel Karl Buggenthin. Er war vor dem 1. Weltkrieg als Lehrling bei Kychenthals beschäftigt.

Rita Völzer (links) und Manila Klafack.
Karl Buggenthin war als Lehrling im Kaufhaus dabei.











Das Foto hat sie mir jetzt bei einem Treffen mit der SVZ-Lokaljournalistin Manila Klafack in Rehna übergeben. Herzlichen Dank dafür. Es ist das erste mir bekannte Foto, auf dem die Familie zusammen mit dem Kaufhaus zu sehen ist. Die Kychenthals stehen hier auf dem Balkon, die Belegschaft unten am Eingang. Der Onkel von Rita Völzer ist unten rechts zu sehen.
Das Kaufhaus vermutlich um 1914. Oben steht die Familie Kychenthal, unten die vor dem Laden die Belegschaft.


Fotonachweise: Matthias Baerens (oben links), Privatarchiv Rita Völzer / Repro Matthias Baerens (oben rechts), Privatarchiv Rita Völzer (unten) 

Freitag, 2. Januar 2015

Postkarte aus 1906 mit Kaufhaus Kychenthal

Ganz unverhofft bekam ich kürzlich eine E-Mail mit einer interessanten Postkarte als Anhang. Die Karte zeigt das Kaufhaus Kychenthal und wurde um 1906 verschickt. Zu diesem Zeitpunkt gehörte nur der linke Gebäudeteil zum Kaufhaus. Gespannt bin ich schon auf die Rückseite der Postkarte, um die ich zusätzlich gebeten habe.
Herzlichen Dank an die Initiatoren der Facebook-Seite "Stadt-Schwerin-Mecklenburg-historische-Bilder" und die "Sammlung Dieter Conell" für die Bereitstellung der Postkarte und die Erlaubnis zur Publikation hier im Blog.