Dienstag, 17. Dezember 2019

Austellung zur Vielfalt des jüdischen Lebens

Nach Stationen in Berlin, Potsdam und Dresden kommt diese besondere Ausstellung über aktuelles jüdisches Leben in Deutschland nun auch nach Schwerin.
Die Eröffnung der Ausstellung "L´Chaim - Auf das Leben! Die Vielfalt jüdischen Lebens entdecken" ist am Donnerstag, den 19.12.2019, um 17 Uhr in der Musik- und Kunstschule ATARAXIA e.V. (Arsenalstraße 8, 19053 Schwerin). Mit dabei ist auch Schwerins Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier.
Bis zum 26. Januar 2020 wird die Ausstellung dann in Schwerin zu sehen sein. Workshops und Führungen können über die Friedrich-Ebert-Stiftung vereinbart werden (Tel. 0385-512596)


Dienstag, 19. November 2019

Komplexe Reinigung ...

Kürzlich wurde ich auf diesen Post bei Facebook aufmerksam gemacht. Weitere Kommentare dazu sind nicht nötig. Ein Dankeschön geht an das Komplex in Schwerin!

Samstag, 9. November 2019

Der 9. November

Stolpersteine vor dem ehemaligen Kaufhaus Kychenthal.
Es gibt heute, genau 30 Jahre nach dem Fall der Mauer im Jahr 1989, wirklich Grund zur Freude in Deutschland. Doch gleichzeitig gibt es auch Grund zur Erinnerung an einen anderen deutschen 9. November im Jahr 1938.

Dazu war heute um 18 Uhr Gelegenheit in Schwerin. Mehr als 350 Menschen kamen, das hat mich sehr gefreut. Mit dabei war auch Rabbiner William Wolff, der extra für die Gedenkstunde aus England angereist war.


Einladungsplaket zur Gedenkstunde.










 Nach der Veranstaltung kam ich dann am Marktplatz am ehemaligen Kaufhaus Kychenthal vorbei. Hier hatte jemand am Eingang eine Kerze neben den Stolpersteinen abgestellt. Für mich ist das ein schönes Zeichen, dass Schwerin seine eigene Geschichte im Blick hat.

Mehr als 350 Menschen kamen heute zur Gedenkstunde am Großen Moor.

 














Hier noch einige kleine Eindrücke per Video, u.a. Rabbiner William Wolff beim Kaddisch-Gebet:





Dienstag, 29. Oktober 2019

Vortrag "Die Erben der Arisierung"

Vom Umgang heutiger Eigentümer mittelständischer Familienunternehmen mit der NS-Vergangenheit ihrer Firmen und Familien berichtet der Journalist Armin H. Flesch in einem Vortrag in Schwerin. Dieser findet am Dienstag, 29. Oktober 2019, 19 Uhr im Schleswig-Holstein-Haus statt (Puschkinstraße 12, 19055 Schwerin). Ich werde mit dabei sein und hier in der abschließenden Diskussion zu Schweriner Arisierungen Fragen beantworten. Veranstalter ist die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Schwerin e.V.

Samstag, 29. Dezember 2018

Dokumente der Familie digitalisiert

 Hans Kychenthal zusammen mit Judith Riquelme Rios, der Direktorin der der Fundación para la Preservación de la Memoria Judía.
In Zusammenarbeit mit der "Fundación para la Preservación de la Memoria Judía" hat Hans Kychenthal in diesem Jahr fast die gesamten Dokumente seiner Familie digitalisieren lassen. Dazu gehören mehrere tausend Seiten privater Briefe, Geschäftsunterlagen des Kaufhauses Kychenthal und hunderte Fotos. Auch die Originalakten hat die Organisation übernommen und eingelagert. Ich habe mir das im Dezember 2018 bei einem Besuch in Santiago de Chile angeschaut und war beeindruckt.

Die Dokumente wurden eingelagert, einige werden auch zuvor fachgerecht restauriert.


Dienstag, 13. November 2018

Mehr als 300 Menschen sind am 8. November zur Gedenkveranstaltung gekommen


Schwerin, 8. November 2018.
Das hat mich vor einigen Tagen sehr gefreut: Mehr als 300 Menschen sind am 8. November 2018 in Schwerin zur Mahn- und Gedenkstunde an die Pogromnacht 1938 gekommen. Auch mit dabei war Rabbi William Wolff. Sein lebensfroher und auch weiser Rat lautete: "Wir müssen uns umeinander kümmern". In den weiteren Ansprachen wurde auch an die Familie Kychenthal erinnert. Ihr Kaufhaus und die Privaträume der Familie am Schweiner Marktplatz wurden in der Pogromnacht 1938 von Mitgliedern der Schweriner SA verwüstet.

Freitag, 12. Oktober 2018

Andrés Kychenthal in Schwerin

Dr. Andres Kychenthal vor dem ehemaligen Kaufhaus am Marktplatz.
Im September 2018 kam Dr. Andres Kychenthal zu einem Kurzbesuch nach Schwerin. Das hat mich sehr gefreut. Er ist einer der zwei Söhne von Hans Kychenthal. Hauptgrund für Andres Schwerin-Besuch waren die Stolpersteine für seine Familienangehörigen am Eingang des ehemaligen Kaufhauses auf dem Schweriner Marktplatz.
Zusammen mit Andres besuchte ich auch die Synagoge in Schwerin und den jüdischen Friedhof. Im Stadtarchiv sahen wir uns zusammen mit dem Leiter des Archives Dr. Bernd Kasten zahlreiche Originaldokumente zur Geschichte des Kaufhauses Kychenthal an. Sogar Lars Tietje, der Intendant des Schweriner Staatstheaters empfing uns kurzfristig. Er zeigte uns den Ehrensitz für Familie Kychenthal im Theater. Gleichzeitig lud er Andres herzlich ein, bei seinem nächsten Besuch in Schwerin zu einer Vorstellung zu kommen. Natürlich war auch Zeit für einen Besuch des ehemaligen Kaufhauses: per Kaffeepause in der Rösterei Fuchs.



Mit Intendant Lars Tietje (stehend in der
Mitte) im Staatstheater. 
  
Besuch in der Schweriner Synagoge


Dr. Bernd Kasten zeigt Original-
dokumente im Stadtarchiv Schwerin.
Ehrensitz im Staatstheater.

Freitag, 26. Januar 2018

Jüdische Allgemeine berichtet über Schulprojekt

Über das von Lehrern initiierte Schulprojekt zu jüdischen Persönlichkeiten in Mecklenburg-Vorpommern hat jetzt im Januar die Wochenzeitung "Jüdische Allgemeine" (Ausgabe 2/2018) berichtet. In einem fast ganzseitigen Artikel wird das Projekt vorgestellt.
Unter anderem schreibt der Autor Axel Seitz über die Gründe für das Projekt: "Durch dieses Schulprojekt kann das Leben von (...) Juden aus Mecklenburg und Vorpommern jederzeit weitererzählt werden und bleibt zugleich vor dem Vergessen bewahrt."
Hier kann man den Artikel lesen:
http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/30550/highlight/kychenthal


Donnerstag, 28. Dezember 2017

Staatsangehörigkeitsausweis für Hans

Ab sofort ist Hans Kychenthal wieder offiziell "Deutscher". Das Bundesverwaltungsamt in Köln hat ihm auf Antrag jetzt im Dezember 2017 einen Staatsangehörigkeitsausweis ausgestellt.
Damit wird amtlich bestätigt, dass er eine deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. Das Anerkennungsverfahren habe ich seit Mitte 2017 im Auftrag von Hans bei der Bundesbehörde betrieben.
Bereits seit 78 Jahren lebt Hans Kychenthal in Chile, eine chilenische Staatsbürgerschaft hat er aber nicht. Seit ihrer Einwandung im Jahr 1939 wurde die Familie Kychenthal in Chile nur "geduldet". Auch Hans lebte bis heute nur mit einer unbefristeten Aufenthaltserlaubnis in Chile. Nach der Ausstellung einer neuen Geburtsurkunde war ihm auch der amtliche Nachweis der deutschen Staatsbürgerschaft wichtig. Diese offizielle Bestätigung ist für ihn so etwas wie ein vorfristiges Geburtstagsgeschenk.
Ob ich ihm die Original-Urkunde per Einschreiben schicke - oder vielleicht im Jahr 2018 persönlich vorbeibringe, das werden wir in den nächsten Wochen klären.  

Donnerstag, 23. November 2017

Familie Kychenthal als Schulprojekt

Wie haben Juden vor der Machtergreifung von Hitler in Mecklenburg und Vorpommern gelebt? Um dies Kindern und Jugendlichen im Unterricht besser nahezubringen, hat eine Gruppe von Lehrern aus ganz Mecklenburg-Vorpommern ausgewählte Biografien von Juden nachgezeichnet und als Schulmaterial didaktisch aufbereitet. Am 17. November 2017 wurde das Unterrichtsmaterial im Schweriner Bildungsministerium vorgestellt. Neben großen Bannern entstanden altersgerechte Texte, Fotokarten und ein Begleitheft für Lehrer. Schulen in Mecklenburg-Vorpommern können sich diese Materialien ab sofort für Projekttage ausleihen.
Auch die Biografie von Ludwig Kychenthal ist im Schulmaterial enthalten. Die Texte dafür wurden von Cony Tänzer passend für das Projekt geschrieben. Es hat mich sehr gefreut, dass ich sie dabei inhaltlich und mit Fotomaterial unterstützen konnte.
Lehrerin Cony Tänzer vor dem Banner, auf dem das Kaufhaus Kychenthal im Jahr 1905 zu sehen ist.
Die erstellten Schulmaterialien: Biografien für Grund- und Oberstufe, Fotos und Lehrerbegleitheft

Die Projektgruppe "Eine jüdische Straße - Jüdische Biografien in Mecklenburg und Vorpommern"

Als Motivation für ihr Projekt schreiben die beteiligten Lehrer unter anderem dies:

"Unseren Schülern sind Juden bisher wohl eher als eine (einheitliche) Gruppe von Opfern des Nationalsozialismus bekannt. Dabei bleiben die Menschen oft gesichtslos. Das wollen wir mit unserem Schulmaterial ändern, indem wir ihnen „Gesichter“ geben, unterschiedliche jüdische Identitäten aufzeigen und einen Beitrag dazu leisten, „die Juden“ und „das jüdische Leben“ differenzierter zu betrachten. Wie schwierig es manchmal ist, geschichtliche Vielfalt heute noch aufleben zu lassen, wurde uns in der Recherche und Bearbeitung unseres Materials sehr deutlich. Nicht alle sozialen Gruppen und Schichten haben im gleichen Maß schriftliche Zeugnisse oder gar Autobiografien hinterlassen.Dieses Projektergebnis soll den Schulen unseres Bundeslandes die Möglichkeit bieten, den Schülerinnen und Schülern die regionale Geschichte näher zu  bringen. Die Schüler sollen auf eine Entdeckungsreise innerhalb der Geschichte ihres Bundeslandes gehen."

Auch der NDR-Hörfunk hat inzwischen über das Projekt berichtet. Hier geht es zum entsprechenden Radiobeitrag

Das Projekt "Jüdische Biografien in Mecklenburg und Vorpommern" wurde finanziell unterstützt durch Yad Vashem - The International School for Holocaust Studies, das ICHEIC Program for Holocaust Education in Europe und das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern.