Montag, 27. April 2020

Erinnerung an Hans Kychenthal per Video durch seine Tochter Marianne

Am 21. April hat Hans Kychenthals Tochter Marianne mit einem besonderen Video an ihren Vater und die Geschichte ihrer Familie erinnert. Dieser Tag ist in 2020 der jüdische Gedenktag Jom haScho’a (Yom Hashoah), der „Tag des Gedenkens an Holocaust und Heldentum“. Hans Kychenthal hatte 2016 für das in Chile erschienene Buch "Memoria Viva" die  Geschichte seiner Familie erzählt. Im Video liest Marianne einige Zeilen aus dem Buch und erinnert an ihren Vater. Sie sitzt dabei zwischen ganz besonderen Koffern. Mit diesen flüchteten 1939 ihre Großeltern und der damals dreijährige Hans Kychenthal von Schwerin nach Chile. Die Koffer stehen bis heute im Lager der Firma "Kychenthal" in Santiago de Chile.

Samstag, 18. Januar 2020

Gedenken für Hans in Schwerin

Die jüdische Gemeinde in Schwerin hat heute bei ihrem Gottesdienst zum Schabbat in einem Gebet dem Tod von Hans Kychenthal gedacht. Dafür bin ich Landesrabbiner Yuriy Kadnykov sehr dankbar, ebenso wie für die persönliche Einladung in die Synagoge. Zusammen mit Sabine Klemm von der Schweriner Stolperstein-Initiative war ich heute dort. Wir konnten den Gottesdienst besuchen und waren danach noch in das Gemeindezentrum eingeladen.

Freitag, 10. Januar 2020

Hans Kychenthal ist verstorben

Ich bin sehr traurig. Ich habe es vor einigen Stunden am Telefon erfahren: Hans Kychenthal ist kurz vor seinem 84. Geburtstag am 9. Januar 2020 in Santiago de Chile verstorben. Seine Familie war bei ihm. Die Beerdigung fand bereits statt.

Das Foto links zeigt die aktuelle Internetseite der "Fundación para la Preservación de la Memoria Judía", die über den Tod von Hans Kychenthal und seine Beerdigung informiert: "Con profuno dolor comunicamos el fallecimiento de Hans Kychenthal Hecht (Z.L.)" - "Mit tiefen Schmerzen kommunizieren wir den Tod von Hans Kychenthal Hecht (Z.L.)"



Dienstag, 17. Dezember 2019

Austellung zur Vielfalt des jüdischen Lebens

Nach Stationen in Berlin, Potsdam und Dresden kommt diese besondere Ausstellung über aktuelles jüdisches Leben in Deutschland nun auch nach Schwerin.
Die Eröffnung der Ausstellung "L´Chaim - Auf das Leben! Die Vielfalt jüdischen Lebens entdecken" ist am Donnerstag, den 19.12.2019, um 17 Uhr in der Musik- und Kunstschule ATARAXIA e.V. (Arsenalstraße 8, 19053 Schwerin). Mit dabei ist auch Schwerins Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier.
Bis zum 26. Januar 2020 wird die Ausstellung dann in Schwerin zu sehen sein. Workshops und Führungen können über die Friedrich-Ebert-Stiftung vereinbart werden (Tel. 0385-512596)


Dienstag, 19. November 2019

Komplexe Reinigung ...

Kürzlich wurde ich auf diesen Post bei Facebook aufmerksam gemacht. Weitere Kommentare dazu sind nicht nötig. Ein Dankeschön geht an das Komplex in Schwerin!

Samstag, 9. November 2019

Der 9. November

Stolpersteine vor dem ehemaligen Kaufhaus Kychenthal.
Es gibt heute, genau 30 Jahre nach dem Fall der Mauer im Jahr 1989, wirklich Grund zur Freude in Deutschland. Doch gleichzeitig gibt es auch Grund zur Erinnerung an einen anderen deutschen 9. November im Jahr 1938.

Dazu war heute um 18 Uhr Gelegenheit in Schwerin. Mehr als 350 Menschen kamen, das hat mich sehr gefreut. Mit dabei war auch Rabbiner William Wolff, der extra für die Gedenkstunde aus England angereist war.


Einladungsplaket zur Gedenkstunde.










 Nach der Veranstaltung kam ich dann am Marktplatz am ehemaligen Kaufhaus Kychenthal vorbei. Hier hatte jemand am Eingang eine Kerze neben den Stolpersteinen abgestellt. Für mich ist das ein schönes Zeichen, dass Schwerin seine eigene Geschichte im Blick hat.

Mehr als 350 Menschen kamen heute zur Gedenkstunde am Großen Moor.

 














Hier noch einige kleine Eindrücke per Video, u.a. Rabbiner William Wolff beim Kaddisch-Gebet:





Dienstag, 29. Oktober 2019

Vortrag "Die Erben der Arisierung"

Vom Umgang heutiger Eigentümer mittelständischer Familienunternehmen mit der NS-Vergangenheit ihrer Firmen und Familien berichtet der Journalist Armin H. Flesch in einem Vortrag in Schwerin. Dieser findet am Dienstag, 29. Oktober 2019, 19 Uhr im Schleswig-Holstein-Haus statt (Puschkinstraße 12, 19055 Schwerin). Ich werde mit dabei sein und hier in der abschließenden Diskussion zu Schweriner Arisierungen Fragen beantworten. Veranstalter ist die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Schwerin e.V.

Samstag, 29. Dezember 2018

Dokumente der Familie digitalisiert

 Hans Kychenthal zusammen mit Judith Riquelme Rios, der Direktorin der der Fundación para la Preservación de la Memoria Judía.
In Zusammenarbeit mit der "Fundación para la Preservación de la Memoria Judía" hat Hans Kychenthal in diesem Jahr fast die gesamten Dokumente seiner Familie digitalisieren lassen. Dazu gehören mehrere tausend Seiten privater Briefe, Geschäftsunterlagen des Kaufhauses Kychenthal und hunderte Fotos. Auch die Originalakten hat die Organisation übernommen und eingelagert. Ich habe mir das im Dezember 2018 bei einem Besuch in Santiago de Chile angeschaut und war beeindruckt.

Die Dokumente wurden eingelagert, einige werden auch zuvor fachgerecht restauriert.


Dienstag, 13. November 2018

Mehr als 300 Menschen sind am 8. November zur Gedenkveranstaltung gekommen


Schwerin, 8. November 2018.
Das hat mich vor einigen Tagen sehr gefreut: Mehr als 300 Menschen sind am 8. November 2018 in Schwerin zur Mahn- und Gedenkstunde an die Pogromnacht 1938 gekommen. Auch mit dabei war Rabbi William Wolff. Sein lebensfroher und auch weiser Rat lautete: "Wir müssen uns umeinander kümmern". In den weiteren Ansprachen wurde auch an die Familie Kychenthal erinnert. Ihr Kaufhaus und die Privaträume der Familie am Schweiner Marktplatz wurden in der Pogromnacht 1938 von Mitgliedern der Schweriner SA verwüstet.

Freitag, 12. Oktober 2018

Andrés Kychenthal in Schwerin

Dr. Andres Kychenthal vor dem ehemaligen Kaufhaus am Marktplatz.
Im September 2018 kam Dr. Andres Kychenthal zu einem Kurzbesuch nach Schwerin. Das hat mich sehr gefreut. Er ist einer der zwei Söhne von Hans Kychenthal. Hauptgrund für Andres Schwerin-Besuch waren die Stolpersteine für seine Familienangehörigen am Eingang des ehemaligen Kaufhauses auf dem Schweriner Marktplatz.
Zusammen mit Andres besuchte ich auch die Synagoge in Schwerin und den jüdischen Friedhof. Im Stadtarchiv sahen wir uns zusammen mit dem Leiter des Archives Dr. Bernd Kasten zahlreiche Originaldokumente zur Geschichte des Kaufhauses Kychenthal an. Sogar Lars Tietje, der Intendant des Schweriner Staatstheaters empfing uns kurzfristig. Er zeigte uns den Ehrensitz für Familie Kychenthal im Theater. Gleichzeitig lud er Andres herzlich ein, bei seinem nächsten Besuch in Schwerin zu einer Vorstellung zu kommen. Natürlich war auch Zeit für einen Besuch des ehemaligen Kaufhauses: per Kaffeepause in der Rösterei Fuchs.



Mit Intendant Lars Tietje (stehend in der
Mitte) im Staatstheater. 
  
Besuch in der Schweriner Synagoge


Dr. Bernd Kasten zeigt Original-
dokumente im Stadtarchiv Schwerin.
Ehrensitz im Staatstheater.